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FAMILIENBUCH / ORTSSIPPENBUCH NUR EIN EINFACHER INDEX ?!

Eine der Hauptrichtlinien in der genealogischen Forschung gibt an, dass Sie "die Aufzeichnungen mit Ihren eigenen Augen immer überprüfen sollten". Aber was geschieht, wenn Sie dies nicht immer tun können? Normalerweise sind Sie gezwungen in erschienenen Arbeiten nachzuschlagen [wie Familienbücher, Ortsippenbücher, Orts-Familienbücher oder Heimatbücher, die hauptsächlich in der deutschen Genealogie und Historiographie bestehen] um die Zwecke Ihrer Forschung zu erzielen. In diesem Kommentar versuchen wir, diese Situation für die Region Banat zu analysieren.

In unserem Kommentar, Der "Abstand"; Anmerkungen über Aufzeichnungen & Archiven für Banat, erklärten wir die Situation der Aufzeichnungen im rumänischen Banat [hauptsächlich Kirchenbücher/-aufzeichnungen]. Nach 1989 wurden diese Aufzeichnungen überhaupt vorhandener in Rumänien. Leute [normalerweise, Deutsche ursprünglich von Banat] haben gesamte Gemeindeaufzeichnungen kopiert und durch die Bemühungen von Dorf HOG oder AKdFF wurde eine "Familienbuch-Industrie" aufgestellt. In diesem Moment [Dezember 2005] wurden bereits 50 Familienbücher für die Region Banat veröffentlicht [wo über 800 Dörfern bestunden!]. Wir haben sie alle in unserer Bibliothek und weil wir mit ihnen arbeiten, während der Zeit waren wir in der Lage einige ZUSAMMENFASSUNGEN abzuleiten:

1. Die Weise, in der die Familienbücher noch begriffen und veröffentlicht werden, erlauben nicht alle Informationen darzustellen, die normalerweise in den Kirchsaufzeichnungen / d.h. KB bestehen. In Familienbücher wird nur das Datum für ein bestimmtes genealogisches Ereignis [wie Geburt / Taufe, Heirat, Tod] gegeben und normalerweise, werden folgende Informationen ausgelassen:

a] zur G / T :
-das Taufdatum;
-die Veränderung der Buchstabierung des Familiennamens;
-ob das Kind ehelich oder unehelich war;
-die Hausnummer, in der die Familie lebte;
-die Details betreffend den Sozialstatus des Vaters oder dessen Beruf;
-die Religion der Eltern;
-der Name der Taufpaten;
-der Sozialstatus oder der Beruf der Taufpaten;
-der Name des Priesters;
-der Name der Hebamme;
-andere Informationen [wie das Datum & der Ort seiner Heirat oder Todes, usw.].

Beispiel von Josef Kühns "Uiwar Familienbuch" [Seite 183; dieses Familienbuch wird hier als Beispiel gegeben, nur weil wir auch Kopien der ursprünglichen Kirchenbücher hatten. Alle Familienbücher sind in der gleichen Situation]:

Das gleiche genealogische Ereignis notiert in den ursprünglichen römisch-katholischen Kirchenbüchern der Uiwar Gemeinde [Aufzeichnung auf zwei Reihen / Seiten]:



G 9.07.1887, T 10.07., Angela, törv[ényes] / eheliche Tochter von RITTER János & FRIDMANN Anna, közr.[rendu] / beide Eltern sind gewöhnliche Leute [nicht adelig], beide Eltern sind römisch-katholisch, sie leben im Haus no. 183 in Újvár, Taufpaten HOPPENTHAL Gáspár, borbely / Herrenfriseur, JAKSITO Angela, plebános / Vikar GILINGER Antal; H 16.05.1909 in Ag mit ZINK Mátyás [diese sehr wichtige Information - die H - wird nicht im Familienbuch gegeben!]

b] zur H :
-der Sozialstatus oder der Beruf des Bräutigams und der Braut;
-die Hausnummer, in der der Bräutigam und die Braut lebten;
-der Sozialstatus oder der Beruf der Väter des Bräutigams und der Braut;
-ihr Alter;
-ihre Religion;
-der Name der Trauzeugen;
-der Sozialstatus oder der Beruf der Trauzeugen;
-der Name des Priesters;
-die Daten, als die Heirat in der Kirche 3mal öffentlich verkündet wurde.

Beispiel von Josef Kühns "Uiwar Familienbuch" [Seite 62]:


Das gleiche genealogische Ereignis notiert in den ursprünglichen römisch-katholischen Kirchenbüchern der Uiwar Gemeinde [Aufzeichnung auf zwei Reihen / Seiten]:



H 3.02.1873
-GÁÁL Jacobus, filius / Sohn von GÁÁL Joannis, faber ferr.[arius] / Schmied & MEHLER Catharina, G 1852 in Ujvár, lebt im Haus no. 101 in Ujvár, römisch-katholisch, coelebs / junger unverheirateter Mann
-VILD Barbara, filia / Tochter des dftor. [defunctor] / verstorbenen VILD Josephi, agr.[icola] / Landwirt & MÜNINGER A[nna]Maria, G 1857 in Ujvár, lebt im Haus no. - [nicht angegeben] in Ujvár, römisch-katholisch, coelebs / junges unverheiratetes Mädchen
TNCC: SCHNEIDER Jacobus, pleb[ea] / gewöhnlicher Mann, BALBIERER Christofus, faber ferr.[arius] / Schmied, ambo RC / beide römisch-katholisch und aus Ujvár
GILINGER Antonius, parochus / Vikar [hat die Zeremonie durchgeführt] promulgati / die Heirat wurde 3mal in der Kirche öffentlich verkündet [normalerweise, nach der Messe]

Im Uiwar Familienbuch wird nicht die Tatsache notiert, dass Barbara VILDs Vater, Josef VILD / WILD, bereits tot war, als seine Tochter 1873 heiratete [sehen Sie Seite 258 Uiwar Familienbuch]:


c] zum T :
-das Alter des Verstorbenen;
-sein Sozialstatus oder Beruf;
-der Name der Frau/des Ehemanns;
-die Hausnummer, in der der Verstorbene lebte;
-die Ursache des Todes;
-ob der Verstorbene die letzte Eucharistie empfing oder nicht;
-das Datum und der Platz der Beerdigung;
-der Name des Priesters, der die Beerdigung durchführte;
-sonstige Informationen [wie lang seine Heirat war oder wie viele Kinder ihm/ihr überlebten].

Beispiel von Josef Kühns "Uiwar Familienbuch" [Seite 95]:


Das gleiche genealogische Ereignis notiert in den ursprünglichen römisch-katholischen Kirchenbüchern der Uiwar Gemeinde [Aufzeichnung auf zwei Reihen / Seiten]:



T 13.11.1898, ISTÓK Bernát, takács / Weber, WILHELM Anna férje / Ehemann von, ursprünglich von Újvár, lebt in Újvár im Haus no. 83, römisch-katholisch, 69 éves / Jahre alt, Todesursache Tüdögyulladás / Pneumonie [Entzündung der Lungen, Lungenentzündung], er empfing die letzte Eucharistie, begraben im Újvár Friedhof am 11. November von VÁNNAY Lajos, plébános / Priester

Und selbst wenn diese genealogischen Ereignisse, ziemlich zufällig ausgewählt und hier als Beispiele angegeben, dem Zeitabschnitt nach 1835 gehören, als die Kirchbücher, dank ihrer Form und der erhöhten Zahl den Spalten, viel mehr Informationen enthalten, können wir auch vor 1800 sehr wichtige Informationen betreffend eine bestimmte Familie finden, wenn wir alle genealogischen Ereignissen extrahieren, in denen diese Familie beteiligt ist.

Alle diese Auslassungen, die in den Familienbüchern bestehen, lassen das gesamte Aroma der Details, die das Leben einer Person definieren und anreichern, von diesen Büchern verschwinden. Der Inhalt der Familienbücher ist nur eine Liste von Namen und Daten und enthält nicht mehr Informationen als ein normaler Index.
Außerdem, weil sehr wichtige Informationen in den Familienbüchern nicht dargestellt werden, in meisten Fällen kann das "Trauzeuge / Zeuge - Argument" für eine mögliche Abstammung nicht verwendet werden und die Linie kommt zu früh zu einem Ende [dieses Argument gibt an, dass "der Taufpate eines Kindes - oder ein Mitglied seiner Familie, falls dieser inzwischen starb - Zeuge an seiner Heirat sein wird", was nur im Fall der Banaterschwaben gültig ist].

2. Das größte Problem dieser Familienbücher besteht darin, dass sie Ihnen nicht die Möglichkeit geben, selbst die Richtigkeit der Schlussfolgerungen und der Verbindungen zu prüfen, die vom Autor für die unterschiedlichen Mitglieder der gleichen Familie gebildet werden. So sind Sie gezwungen, dem Autor blind zu vertrauen!

3. In einigen Fällen sind die Autoren dieser Familienbücher achtbare pensionierte Leute, die aber:
-keine Erfahrung in der genealogischen Forschung haben;
-keine Erfahrung in Paläographie haben;
-kein Talent oder Sachkenntnis für die Entzifferung der spezifischen Handschrift des 16.-17. Jahrhunderts haben;
-die lateinische und/oder ungarische Sprache nicht kennen und deswegen nicht alle Informationen in den Kirchenbüchern verstehen und deshalb viel zu häufig zu falschen Schlussfolgerungen kommen.

4. Die Familienbücher werden bombastisch "Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde ..." genannt und vom Titel könnten Sie denken, dass alle Mitglieder dieser römisch-katholischen Gemeinde vom Autor in Betracht genommen wurden. Aber dies ist nicht der Fall, weil fast alle Autoren nur die Personen in Erwägung ziehen, die einen Familiennamen haben, der ihnen als deutscher Name klingt. Die anderen römisch-katholischen Personen, die in der Gemeinde leben - hauptsächlich Ungarn, Bulgaren, Slowaken, usw. - werden in meisten Familienbüchern ausgelassen. Also, die Autoren der Familienbücher wählen ihre Subjekte willkürlich und demonstrieren demzufolge eine Art "Jingoism", der mit alten Zeiten verbunden ist.

5. Familienbuchautoren nehmen die Freiheit, den Familiennamen nach ihrem eigenen Willen zu standardisieren. Wir fanden sogar Fälle, wo der Familienname im inneren der gleichen Familie geändert ist - zum Beispiel, der Vater heißt PULJER, der Sohn PULGER und der Enkel BULGER - und neue Buchstabierungen wurden von den Autoren durchgesetzt. Auf diese Art führen sie ein vom Zufall abhängiges Element [ihr Wille] in der genealogischen Forschung ein, die noch eine Wissenschaft mit klaren Richtlinien ist. Also, sie übertreten sogar die Gesetzen der betreffenden Zeitspanne, die angeben, dass die Namen, wie sie in die Aufzeichnungen geschrieben sind, respektiert und verwendet werden müssen.

6. Die Weise, in der die Familienbücher aufgestellt / geschrieben sind, ist nicht standardisiert. Einige enthalten viel mehr Informationen als die anderen. Sehen Sie, z.B.:

-Anton Krämers "Ulmbach Familienbuch" [Bd. I, Seite 346]:


-Hans Wiketes "Ortssippenbuch Großjetscha 1767-2000" [Bd. I, Seite 450]:


Es ist klar, dass Hans Wikete versucht, mehr Informationen zu geben als üblich - betreffend Namen der Taufpaten, Name der Trauzeugen, Buchstabierungsvariationen der Vornamen. Während der Zeit wurde eine Tendenz beobachtet, viel mehr Informationen in neuere Familienbücher einzuziehen, als in deren veröffentlicht vor 15 Jahre. Die Ausnahmen wurden schon vor lange Zeit beendet, aber nur in den letzten Jahren gedruckt [hauptsächlich Arbeiten von Josef KÜHN: Sartscha, Lazarfeld, Saint Hubert, Heufeld und Uiwar Familienbücher].

In einige Familienbücher, im Rahmen einer gleichen Familie, sind die Familien alphabetisch geordnet [nach dem Vorname], was das Finden der erforderlichen Informationen erschwert, besonders falls der Familienname allgemein ist.

7. Die Abkürzungen verwendet in Familienbücher sind nicht standardisiert [unterschiedliche Zeichen fast bei jedem Autor] und in einigen Fällen werden Abkürzungen verwendet, die gar nicht erklärt sind.

SCHLUßFOLGERUNGEN:
- ernste genealogische Forschung kann durchgeführt werden, nur indem man die ursprünglichen Kirchenbüchern in Betracht zieht

und
- die vorhandenen Familienbücher können in diesem Unternehmen nicht mehr als ein einfacher Index sein.

POSTSCRIPTUM :
Wir veröffentlichten diesen Kommentar am 26.12.2005. Als wir diesen Kommentar schrieben, hatten wir noch nicht in unserer Bibliothek die letzten zwei erschienenen Familienbücher:
-Triebswetter Familienbuch [ein Standardfamilienbuch, zum ersten Mal mit CD - für Nachschlagen und Forschung - mit Fotos aller Seiten aus den Kirchenbücher der Gemeinde]. Leider, enthaltet dieses Familienbuch auch viel zu viele Fehler und Auslassungen [sehen Sie unseren Kommentar über Triebswetter Familienbuch]
.
-Zichydorf Familienbuch [die gleiche Situation, selbst wenn die CDs mit den Bildern der ursprünglichen Kirchenbücher - ausgezeichnete Qualität! - von einer anderen Quelle als das Familienbuch gekauft werden muss]

Die Veröffentlichung dieser zwei Arbeiten Ende 2005, setzte die Sachen in logischer Reihenfolge und erkannte implizit unsere Schlussfolgerung an: wenn das Konzept, das hinter der Verfassung von Familienbücher liegt, nicht zukünftig geändert wird [bis auf einer neuen Form des Familienbuchs, die die Darstellung aller Informationen erlaubt, die in den ursprünglichen Kirchenbücher existieren], kann ein Familienbuch nichts mehr als ein einfacher Index sein.

Nach fast 3 Monaten, meinte Richard Jäger, Regionalleiter Banat im AKdFF, das es die Zeit ist, eine öffentliche Position betreffend diesen Kommentar zu nehmen. Unsere Antwort finden Sie hier.

Biten sehen Sie unseren Kommentar Die besten / schlechtesten Familienbuecher Banats.

Abkürzungen & Anmerkungen:
[??]
= wann & wo
i.e. = Lateinisch id est, "das heißt" oder "mit anderen Wörtern"
KB = Kirchenbuch
G = Geburt
H = Heirat
T = Tod
HOG = HeimatOrtsGemeinschaft
AKdFF = Arbeitskreis donauschwäbischer Familienforscher
Für sonstige Abkürzungen, sehen Sie Abkürzungen verwendet von GenealogyRO Group

Familienbuch = ein Buch, das alle Leute umfasst, die in einer spezifischen Gemeinde lebten und in Familien organisiert waren, zusammen mit ihren hauptsächlichen genealogischen Ereignissen [G, H, T].
Ortssippenbuch = lBuch betreffend die lokale Verwandtschaft, genealogische Daten eines Dorfs.
Ortsfamilienbücher = Erbebuch.
Es gibt keinen Unterschied zwischen einem Familienbuch, einem Ortsippenbuch oder Ortfamilienbuch. Eigentlich betitelte Hans Wikete sein Buch über Großjetscha "Ortsippenbuch ..." auf dem Buchdeckel und "Familienbuch ..." innerhalb des Buches.
Heimatbuch = die Monographie eines Ortes.
Uiwar Familienbuch = "Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Neuburg an der Bega (= Ujvar, Uiwar) im Banat 1812-1898 und deutschen Familien in Aurelheim (= Aurelhaza, Rauti) 1847-1898" von Josef KÜHN, AKdFF, Sindelfingen 2003, 301 + 78 Seiten. Dieses Familienbuch wird hier als Beispiel gegeben, nur weil wir auch Kopien der ursprünglichen Kirchenbücher hatten. Alle Familienbücher sind in der gleichen Situation.
Ulmbach Familienbuch = "Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Ulmbach-Neupetsch im Banat und ihrer Filialen 1724-1991" von Anton KRÄMER, AKdFF, Sindelfingen, 1991, Teil 1 1724-1852, 548 Seiten, Teil 2 1853-1991, 620 Seiten.
Ortssippenbuch Großjetscha 1767-2000 = "Ortssippenbuch Großjetscha 1767-2000 / Familienbuch der Katholischen Pfarrgemeinde Grossjetscha im Banat 1767-2000" von Hans WIKETE, Bd. I, A-M, 818 Seiten, Bd. II, N-Z, 573 Seiten, HOG Grossjetscha, Schriftenreihe zur donauschwäbischen Herkunftsorschung Band I 101, Deutsche Ortssippenbücher Band B123 1995, AKdFF, 2003, Boscolo & Koenigshofer, Karlsruhe / Renningen.
Hatzfeld Familienbuch = "Familienbuch Hatzfeld. Die ersten 100 Jahre im Spiegel der Matrikeln der röm. kath. Pfarrkirche (Hatzfeld, Klari, Tschene, Ketscha, Dt. Zerne und herrschaftliche Domänen) 1766-1866", von Dr. Emmerich HENZ, Rheda-Wiedenbrück, 1998, CD-Version.
Triebswetter Familienbuch = "Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde TRIEBSWETTER / Banat mit Auswertung der Kirchenbücher von Triebswetter * 1773-1832, oo 1773-1868, † 1773-1850 und den Filianen Wiseschdia (1800-1803) und Dugoszello (1807-1818)" von Lothar RENARD, AKdFF, 2005, Band I, II, 1074 Seiten.
Zichydorf Familienbuch = "Familienbuch der katholischen Pfarrgemeinde Zichydorf im Banat 1789-1945" von Helmut KAISER, CD-Version.